Chance für Kellerbässe und Sirenen

Bericht im Kölner Stadtanzeiger vom 02.08.2012
TROUBADIX´ ERBEN Chor überzeugte mit Pop, Jazz und Gospel

VON MARIANNE KIERSPEL

Sülz. Wenn das die Gallier aus dem Dorf des Comic-Helden Asterix wüssten! Wie rabiat haben sie einst ihrem Barden Troubadix das Singen vermiest. Und jetzt das: Bei Troubadix´ Erben waren beide Konzerte im Saal der Katholischen Hochschulgemeinde sofort ausgebucht. Und tatsächlich zeigte sich der stattliche Chor in guter Form. Der junge Chorleiter Eike Leipprand hat eine schöne Mischung aus Pop, Jazz und Gospel gründlich vorbereitet, auch eigene Arrangements. Er studiert an der Musikhochschule und konnte deren Prachtband Vocal Journey als Gast für den ersten Abend gewinnen.

Das zweite Konzert hielt sich an die Tradition der Troubadixe: Es gönnte dem Chor der Katholischen Hochschulgemeinde eine Pause und gab zwischendurch die Bühne frei für gleich vier Solistengruppen aus den eigenen Reihen, Sänger und Instrumentalisten, auch sie mit einem abwechslungsreichen Programm.

Der Chor konnte sich dann wieder auf die eigene Begleitband aus Piano, Drums und Bass verlassen. Aber es gab auch A-Cappella-Stücke zu hören, witzig etwa in dem Spiritual "The Battle of Jericho". Das Arrangement von Moses Hogan gibt den Männern die Chance, sich zu produzieren, auch Kellerbässen und Sirenen im Sopran. Falls vorhanden. Studentenchöre müssen ja mit einer hohen Fluktuation rechnen.

Zum Titellied des Programms "Heiter bis wolkig" erklärte der Leiter: "Wir haben uns gefragt, wie es wäre, wenn Gene Kelly mit Rihanna tanzen würde." Heraus kam eine amüsante Kreuzung (mit Kerry Marshs Mashup) von "Singin´ in the Rain" und "Umbrella". Das Puzzle für Kenner funktioniert aber nur, wenn es so gut einstudiert ist wie hier.

Die Semesterabschlusskonzerte von Troubadix´ Erben sind immer Benefizkonzerte. Die Studierenden verstehen es, für einen guten Zweck zu werben und Spenden zu sammeln. Diesmal machte eine Chorsängerin aufmerksam auf den gemeinnützigen Verein "Balu und Du". Die Idee: Junge Erwachsene schenken einem Kind jede Woche etwas Zeit zum Spielen, Basteln oder für Entdeckungen. Der Name des Vereins erinnert an das Dschungelbuch: Da hatte der kleine Mensch Mogli einen großen Freund, den Bären Balu.

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