Abschied von Troubadix

Der Chor Troubadix ´Erben heißt nun nur noch Die Erben, singt aber weiterhin hochklassig
Bericht im Kölner Stadtanzeiger vom 01.02.2018

VON MARIANNE KIERSPEL

Sülz. Bis 2017 traten Troubadix´ Erben als weltlicher Chor der Katholischen Hochschulgemeinde Köln auf. Doch deren Zuschuss entfällt, weil der Chor nicht mehr überwiegend aus Studierenden besteht. Mehr und mehr sind Berufstätige und Ehemalige dabei. Doch darf der Chor weiterhin in der KHG proben und Konzerte geben, je zwei zum Semesterabschluss.

Wie immer war die Aula voll. Und wie immer begeisterten Rock-Pop-Stücke in bunter Mischung, vom Musicalsong bis zu kölschen Tönen von Cat Ballou und Kasalla. Konzertmotto: „Chasing Rainbows“ (Träumen nachjagen). In den Texten ging es vorrangig um die Liebe. Dazu gehörte jetzt auch die Liebe zu diesem Chor, der jung, gut gelaunt und bestens präpariert auftritt. Auffallend auch, wieviel Raum er seinen Kreativen gibt, Solisten, humorbegabten Moderatoren und Bearbeiter aus den eigenen Reihen. Und verschiedene Bands steuerten wieder allerlei Klangfarben bei.

Wie gewohnt gab es in der Chorpause ein solistisches Intermezzo. Auch das hatte Niveau, es war keine Spielwiese für Anfänger mehr.

Ein so vitales und entwicklungsfähiges Ensemble muss einfach weitermachen. Also wurde ein Verein gegründet. Der aber musste den Namen ändern, denn die Comicfigur Troubadix ist markenrechtlich geschützt. Jetzt heißt der Kölner Chor einfach Die Erben.

Ihre Fans wissen, wessen Erben gemeint sind. Die Anhänglichkeit der rund siebzig Sängerinnen und Sänger, sagte Chorleiter Eike Leipprand, „hat mich fast gerührt“. Der anregende Dirigent hat wieder zehn der diesmal zwölf Songs eigens für den Chor arrangiert, musikalisch hochwertig und farbig. Er hat zum Beispiel das zarte Liebesduett „Tonight“ aus Bernsteins West Side Story für die Tenöre und Bässe so arrangiert, dass ihr samtiger
Sound verführerisch klang.

Den zweiten Konzertteil eröffneten allein die Sopran- und Altstimmen mit „Final Song“ von Mo. Zum Regenbogen-Motto passte die Abwechslung. Da folgten rebellische Songs wie „I want it all, I want it now“ von Queen auf zärtliche wie Bon Jovis „Bed of Roses“. Erstaunlich auch, wie sanft kölsche Lieder klingen konnten. Das Kasalla-Lied „Immer noch do“ bezog sich jetzt auf den Chor selbst, der immer noch da ist. Nur haben „Die Erben“ diesmal keine Spenden für einen Hilfsverein gesammelt. Diesmal sammelten sie für die eigene Chorkasse.

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