Klangreise mit Engel nach Manhattan

DIE ERBEN Der Chor, der ehemals Troubadix’ Erben hieß, begeisterte mit Rock, Pop, Jazz und Soul
Bericht im Kölner Stadtanzeiger vom 07.08.2018

VON ROLAND MEURER

Sülz. Um es mit den Worten der Kölsch-Band Kasalla zu sagen: „Mer sin immer noch do.“ Ja, zum Glück sind sie noch da, die Sänger des ehemaligen Studentenchores der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG), die bis zum vorigen Jahr unter dem Namen „Troubadix’ Erben“ auftraten. Den Troubadix mussten sie aus markenrechtlichen Gründen abgeben. „Die Erben“ sind geblieben – nicht mehr als Hochschulchor, sondern als eigenständiger Verein.
Und klar: Auch der hochklassige Gesang ist geblieben und die Konzerte zum Semesterabschluss. Zu einer „Verrückten bunten Reise“ hatten die rund 60 stimmkräftigen Erben unter Eike Leipprand (31) wieder in die Aula der KHG geladen: zu zwei Konzerten mit 400 Gästen und höchstsommerlichen Temperaturen, die den Chor veranlassten, eine ursprünglich nicht vorgesehene Pause ins Programm einzuschieben.

Abkühlung gab’s in Form von Eis, das die Sänger in der Pause kostenlos an die Besucher verteilten. Musikalisch glänzte das gemischte Ensemble mit Rock-Pop-Stücken, mit jazzigen und souligen Titeln und mit kölschen Tönen von Kasalla. Mit Mark Forsters „Sowieso“ stieg der Chor in den Konzertabend ein, begleitet von Lasse Lemmer (Schlagzeug), Marius Peters (Gitarre), Katharina Wolf (Bass) und David Mertin am Klavier. Einfühlsam interpretierten die Sänger Rammsteins „Engel“ und Westernhagens „Weil ich dich liebe“. Niveauvoll dann die soulige Liebeserklärung „You put a move on my heart“, ein Stück von Tamia und Quincy Jones, das Eike Leipprand für den Chor arrangiert hatte. Sauber intoniert und erfrischend klar gesungen interpretierte die Formation eine A-cappella-Version von Stings „Shape of my heart“. Für magische Momente sorgte Mitsänger Dominik Fontes, der zwischen den Stücken als Zauberkünstler mit Kartentricks überraschte und dabei vom Chor musikalisch unterstützt wurde.

Neben dem traditionellen Zwischenspiel mit Instrumental- und Gesangssolisten aus den eigenen Reihen, erhielten auch Laura Swoboda („You put a move on my heart“) und Laura Wilke („Manhattan“) für ihre jeweiligen Soli langanhaltenden Applaus.

Anders als bisher, hatte der Chor bei freiem Eintritt diesmal nicht um Spenden für soziale Zwecke gebeten, sondern um Spenden zur Finanzierung der eigenen Chorarbeit. Angesichts der Streichung von Zuschüssen seitens der Hochschulgemeinde eine gute Entscheidung. „Wir sind froh und dankbar, dass wir auch weiterhin die Räume der KHG zum Proben kostenfrei nutzen können und auch weiterhin unsere beiden Konzerte zum Semesterende in der Aula der Hochschule aufführen dürfen“, sagt Sara Wippich, Pressesprecherin des Chores. Die nächsten Konzerte der Erben sind zum Ende des Wintersemesters im kommenden Februar geplant.

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