Troubadix’ Erben begeistern

Bericht der Kölner Rundschau vom 15. Februar 2011

Breites Repertoire beim Semesterabschlusskonzert

Von HANS-WILLI HERMANS

SÜLZ. Erst fangen sie ganz sanft an – und dann machen sie genau so weiter. Swingende Klassiker wie "The way you look tonight" oder Gesänge mit afrikanischen Einflüssen wie "Amezaliwa" klingen in der Version von "Troubadix' Erben" ähnlich verhalten und verträumt wie balladeske Stücke à la "I want you back" oder "Summer Dreaming", die kürzlich den Auftakt des Programmsim großen Saal der Katholischen Hochschulgemeinde bildeten. Dort trat der etwa 60-köpfige Chor zu seinen beiden traditionellen Semesterabschlusskonzerten an.

Sie standen unter der Überschrift "Northern Lights", wobei der Hinweis auf die "Nordlichter" keineswegs bedeutete, dass das Hauptgewicht des Abends etwa auf skandinavischer Musik gelegen hätte. "Die Idee war einfach, verschiedene musikalische Farben zu verwenden: Sie flackern auf, leuchten eine Weilebunt und verschwinden dann wieder", erklärte Eike Leipprand den tieferen Sinn des Mottos. Der 23-Jährige ist seit etwa eineinhalb Jahren Chorleiter von "Troubadix' Erben". Er sorgt dafür, dass die 40 Sängerinnen und 20 Sänger ihrem Namensgeber, dem krass untalentierten gallischen Barden aus den Asterix-Heften, zumindest unter rein musikalischen Gesichtspunkten sehr unähnlich sind – oder bleiben. Vergleichbar ist allerdings das Unerschrockene und die Risikobereitschaft, auch mal schwieriges Material in Angriff zu nehmen: "Er hat uns stärker in eine jazzige Richtung geführt", erzählt Sänger
Stefan Brombach. "Früher haben wir meist Pop, Rock und Gospel gesungen."

Hörbar wurden diese neuen Impulse nicht zuletzt in den gelungenen Soloauftritten einzelner Sänger zur Gitarrenbegleitung, etwa bei "The boy's gone" oder "Your body is a wonderland", aber auch der "Stammbaum" der Bläck Fööss kam zu seinen Ehren.

Unter den begeisterten, jeweils rund 300 Besuchern, waren auch Pressesprecherin Kerstin Zech und Geschäftsführer Dietmar Töneböhn vom gemeinnützigen Verein "Fips". Er ist in Ehrenfeld ansässig und unterstützt seit 1994 Familien mit behinderten, kranken und schwerstkranken Kindern. Dem Verein kamen nun die Spenden der Besucher zugute, die zwar keinen Eintritt zahlen mussten, aber beim Hinausgehen um einen Beitrag gebeten wurden: "Wir waren schon im vergangenen Jahr Empfänger der Spenden, damals sind 2000 Euro zusammengekommen", sagte Zech. "Diesmal ist das sogar noch wichtiger, weil die Bethelstiftung unsere Spendeneinnahmen bis Ende Februar aus eigenen Mitteln verdoppeln will."

Tags: